Channa argus - Argus-Schlangenkopffisch
Wissenschaftlicher Name | Channa argus (Cantor, 1842) |
Systematik | Vertebrata, Actinopterygii, Perciformes, Channidae |
Weitere deutsche Namen | - |
Englische Namen | Northern Snakehead, Amur Snakehead, Eastern Snakehead, Snakehead |
Herkunft | Östliches Asien (China, Russland, Korea) |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Absichtliche Einfuhr zur Haltung in Aquarien und in privaten Gartenteichen, als Speisefisch und für Sportangler; Unabsichtliches Entkommen und absichtliche Freisetzung von Tieren aus Privathaltung in die Natur (meist Individuen, die zu groß für das Aquarium geworden sind). |
Erkennungsmerkmale | Der Argus-Schlangenkopffisch besitzt einen langgestreckten Körper, der dorsal abgeflacht ist. Der Kopf ist oberhalb mit großen Schuppen besetzt. Das große Maul ist tief gespalten und reicht bis weit hinter die Augen, die Lippen sind wulstig. Die Nasenlöcher sind nicht röhrenartig verlängert. Die Färbung des Körpers reicht von gräulich-braun bis beigefarben, der Rücken ist etwas dunkler als der Rest des Körpers. Die Körperflanken und der Rücken besitzen Flecken. Der Kopf hat dunkle Längsbinden und die Kehle besitzt kleine dunkle Punkte. After- und Rückenflosse sind sehr lang und reichen fast bis zur Schwanzflosse; Bauchflosse vorhanden. Der Argus-Schlangenkopf wird bis zu 100 cm lang. |
Status in Österreich | Unbekannt |
Erstfund in Österreich | Unbekannt |
Verbreitung in Europa | Die Art wurde in den 1950er-Jahren in der Tschechischen Republik freigesetzt, konnte sich aber nicht halten. Aktuell werden unregelmäßig einzelne Tiere in der freien Natur festgestellt, es sind aber keine etablierten Populationen in der EU bekannt. |
Auswirkungen des Klimawandels | Die Art besitzt eine hohe Toleranz gegenüber niedrigen und hohen Temperaturen und der Klimawandel führt möglicherweise zu einer Erweiterung des Verbreitungsgebiets. |
Biologie und Ökologie | Die robuste und widerstandsfähige Art bewohnt seichte, sumpfige, stehende Gewässer mit Wasservegetation. Channa argus besiedelt auch langsam fließende, schlammige Fließgewässer, Quellen und Seen. Die Art besitzt die Fähigkeit, Luft zu atmen und kann bis zu vier Tage an Land überleben, sie kann sogar kurze Strecken an Land zurücklegen. Dazu stellt das Tier seine Seitenflossen senkrecht und robbt über den Boden. Der Argus-Schlangenkopffisch lebt räuberisch und hat ein breites Nahrungsspektrum. Nach dem Larvenstadium ernähren sich die kleinen Fische von Zooplankton. Ab einer Länge von 4 cm ernähren sie sich von Krebstieren und Insekten. Fische ab einer Länge von 13-15 cm ernähren sich hauptsächlich von anderen Fischen. Ab einer Länge von 30 cm werden auch Frösche, Krebstiere, kleinere Reptilien, Vögel und kleine Säugetiere gefressen. Er hat hat keine natürlichen Feinde und kann er ein Gewässer in kurzer Zeit leer fressen. Der Argus-Schlangenkopffisch vermehrt sehr schnell. Zwischen Mai und Juli werden Laichplätze in Gewässern mit Wasserpflanzen und geringer Trübung aufgesucht. Weibliche Individuen können zwischen ein- und fünfmal im Jahr laichen. |
Gefährdung der Biodiversität | Die Art übt hohen Konkurrenz- und Fraßdruck auf heimische Fische, Krebstiere, Insekten und andere Gruppen aus, insbesondere bei der Ausbildung von Dominanzbeständen oder in kleinen Gewässern. Als Überträger von Krankheiten und Parasiten stellen sie eine Gefahr für heimische Fischarten dar. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Bei der Ausbildung von Dominanzbeständen haben sie negative Auswirkungen für die Fischerei und den kommerziellen Fischfang sowie für die Angelfischerei. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Möglich ist die Übertragung von Krankheitserregern beim Verzehr. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Aquarienfisch, Speisefisch. |
Managementmaßnahmen | Prävention durch Öffentlichkeitsarbeit/Bewusstseinsbildung zur Verhinderung der vorsätzlichen und nicht vorsätzlichen Einfuhr und Ausbringung in die freie Natur; Frühwarnsystem, um neue Vorkommen festzustellen und frühzeitig Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen; eine erfolgreiche Bekämpfung mit zulässigen Bekämpfungsmethoden in größeren Gewässern ist kaum möglich. Eine Bestandsreduktion in kleineren Gewässern kann mittels Elektro- und Netzfangmethoden oder durch das Trockenlegen der Gewässer erzielt werden. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2022 |
Verbreitung in Österreich
Es liegen unveröffentlichte Meldungen von Einzelnachweisen aus Österreich vor.
EU-Risikobewertung
Aislabie, L., Copp, G. H., Verreycken, H. & Chapman, D. (2020): Risk Assessment Channa argus. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link