Ragweed, Ambrosia oder Beifußblättriges Traubenkraut

Die Beifuß-Ambrosie wurde schon in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit verunreinigtem Saatgut und Getreideimporten aus Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Sie hat sich in den letzten Jahren in Österreich an trockenen Standorten, Weg- und Straßenrändern und besonders in Äckern rasch ausgebreitet. Vor allem Niederösterreich, Burgenland, Steiermark, Kärnten und Wien sind von Ragweed betroffen.

Foto Ragweed

Die Pflanzen werden je nach Boden, Feuchtigkeit und Behandlung 10 bis 250 cm groß. Selbst kleine Pflanzen bilden Samen aus. Die Blütenstände sind unscheinbar. Die Pollen der von August bis Oktober blühenden Pflanze sind hoch allergen und verursachen zunehmende Beschwerden und Behandlungskosten in Europa, die allein für Deutschland mit rund 50 Millionen Euro jährlich geschätzt werden. Studien lassen erwarten, dass die Art vom Klimawandel profitiert und sich weiter ausbreiten wird.

Alien das Jahres 2022

Mit der Ernennung zum Alien des Jahres möchte der Naturschutzbund auf diesen weit verbreiteten Neophyten aufmerksam machen und ein Bewusstsein für die Auswirkungen auf die Umwelt schaffen. Außerdem sollen so die gemeinsamen Bestrebungen gegen die Verbreitung dieser invasiven Art vorangetrieben werden.

Burgenländisches Gesetz zur Bekämpfung von Ragweed

Das Burgenland hat als erstes Bundesland im Juli 2021 ein Gesetz zur Bekämpfung von Ragweed beschlossen. Beim Amt der Burgenländischen Landesregierung wurde eine zentrale Melde-Koordinierungsstelle eingerichtet. Ragweed-Funde werden damit künftig zentral erfasst und überprüft. Auch die innerhalb einer gewissen Frist zu setzenden Maßnahmen werden dokumentiert.

Ergänzend dazu werden zur Unterstützung der Koordinierungsstelle Bezirks-Ragweed-Verantwortliche, örtliche Ragweed-Verantwortliche aus den Gemeinden oder aus Natur- bzw. Feldschutzorganisationen ernannt.

Eigentümerinnen und Eigentümer von Grundstücken sowie Verfügungsberechtigte sind durch das Gesetz verpflichtet, ein Grundstück durch aktive Maßnahmen so zu pflegen, dass dieses frei von Ragweed gehalten und eine Weiterverbreitung von Samen möglichst verhindert wird.

Pollenwarndienst

Allergikerinnen/-Allergiker können über die Homepage des Pollenwarndienstes die aktuellen Belastungen und Prognosen abfragen. www.pollenwarndienst.at