Lampropeltis getula - Kettennatter

Wissenschaftlicher Name

Lampropeltis getula (Linnaeus, 1766)

Systematik

Reptilia, Squamata, Colubridae

Weitere deutsche Namen

Ketten-Königsnatter

Englische Namen

Common Kingsnake

Herkunft

Nordamerika, NW Mexiko

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Absichtliche Ausbringung oder Entkommen aus privater Haustierhaltung oder Tierparks; Unabsichtliche Einfuhr als „blinde Passagiere“ mit Verkehrsmitteln; Einschleppung durch Einfuhr von Pflanzenmaterial für den Gartenbauhandel (Zierpflanzen, Zitronen-/Olivenbäume, …)

Erkennungsmerkmale  

Die Grundfärbung der Art ist glänzend schwarz, bläulich-schwarz oder dunkelbraun mit 17–36 weißen, gelben oder rötlich-gelben schmalen Querbinden; sowohl die Färbung als auch die Anzahl der Querbinden kann je nach Unterart variieren. Die großen, schwarzen Augen haben runde Pupillen. Jungtiere sind nach dem Schlüpfen zwischen 20 und 28 cm lang, je nach Unterart variiert die Länge der ausgewachsenen Tiere. Die Unterarten L. g. getula und L. g. stricticeps können bis zu 153 cm lang werden.

Besondere Erkennungsmerkmale einiger Unterarten:

L. getula californiae: Schwarz bis dunkelbraun, mit 21–44 breiten weißen oder hell gelben Querbinden, die seitlich breiter werden.

L. getula floridana: 22–54 dicke Querbinden, hellbraun und gelb gefleckt

L. getula holbrooki: Schwarze Grundfärbung mit weißen oder gelben Flecken in der Mitte jeder Hautschuppe

L. getula nigra: Schwarze Grundfärbung und weiß-schwarzen Bauch, helle Querbinden sind manchmal vorhanden. Jede Rückenschuppe besitzt einen gelben oder weißen Fleck.

L. getula nigrita: Meist vollständig schwarze Färbung des Körpers ohne sichtbare Zeichnung.

L. getula splendida: Schwarz oder dunkelbraune Grundfärbung mit gelben Querbinden am Rücken und an den Seiten.

Status in Österreich

Fehlend

Erstfund in Österreich

Verbreitung in Europa

Es gibt Nachweise aus Belgien, Deutschland, Italien und aus den Niederlanden. Auch aus Großbritannien sind Nachweise bekannt.

Auswirkungen des Klimawandels

Der Klimawandel kann eine Etablierung der winterharten Art begünstigen.

Biologie und Ökologie

Die Kettennatter ist eine „Generalistin“ und bewohnt unterschiedliche Habitate von offenen (Nadel-)Wäldern, Sumpfgebieten, Flüssen, Ackerflächen, Grünland bis hin zu Wüsten. Sie bevorzugt Lebensräume mit dicker Laubschicht und dichtem Unterwuchs. Inaktive Phasen verbringt die Kettennatter im Schutz von Steinen, Vegetation, Baumstämmen und Baumstümpfen. Die Art ernährt sich von Reptilien (auch anderen Schlangen), Vögeln, Nagetieren, kleinen Säugetieren, Amphibien und Eiern von Vögeln und Reptilien. Paarungszeit ist von Frühling bis in den Sommer. Weibchen legen bis zu 29 Eier im Juni/Juli, die 45-60 Tage nach der Paarung gelegt werden. Zwischen Juli und Oktober schlüpfen die Jungtiere.

Gefährdung der Biodiversität

Prädation und Fraßdruck auf andere Tiere. Auf den Kanarischen Inseln wurde ein Rückgang der Populationen vieler endemischer Reptilien verzeichnet. Möglicher Träger von Pilzerkrankungen (Chrysosporium).

Negative ökonomische Auswirkungen

Es sind keine negativen Auswirkungen bekannt.

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Schmerzhafte, aber ungiftige Bisse.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

Tierhandel. Die Kettennatter st eine beliebte und in der Terraristik lange etablierte Schlange.

Managementmaßnahmen

Auf den Kanarischen Inseln werden Managementmaßnahmen mittels Fallen, manuellem Fang, mit Hilfe von Greifvögeln und Pheromonfallen durchgeführt.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, August 2022

 

Verbreitung in Österreich

Es liegen unveröffentlichte Meldungen von Einzelnachweisen aus Österreich vor.

EU-Risikobewertung

Verzelen, Y., et al. (2019): Risk Assessments Lampropeltis getula. Study on Invasive Alien Species–Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link 

Links

CABI

Fotos