Morone americana - Amerikanischer Streifenbarsch

Wissenschaftlicher Name

Morone americana (Gmelin, 1789)

Systematik

Vertebrata, Actinopterygii, Moronidae

Weitere deutsche Namen

Amerikanischer Streifenbarsch

Englische Namen

Narrow-mouthed Bass; Sea Perch; Silver Perch

Herkunft

Nordamerika (Kanada und USA)

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Mögliche Einschleppung durch Ballastwasser; Unabsichtliche Einschleppung mit Besatzmaterial und absichtliches Ausbringen in die Natur

Erkennungsmerkmale

M. americana erreicht meist eine Körperlänge von ca. 18 cm und ein Gewicht zwischen 250 g und 650 g, kann aber auch über 50 cm lang und über 2 kg schwer werden. Die längste dokumentierte Lebensdauer ist 16 Jahre. Der Amerikanische Streifenbarsch besitzt einen gestreckten, leicht hochrückigen Körper, der farblich sehr variieren kann. Die Körperfärbung reicht von dunkelgraugrünlich bis silbrig-grünlich, mit meist heller Bauchseite. Das Maul ist endständig und reicht bis zu den Augen. Die Art besitzt zwei durch eine Membran verbundene Rückenflossen, die vordere besteht aus 6–10 Hartstrahlen, die hintere aus 10–13 Flossenstrahlen. Sie besitzt keine Fettflosse. Analflosse mit Stachelstrahl und bis zu 10 Flossenstrahlen. Körperflanke mit mehreren Längslinien, wobei sie bei Jungfischen blasser erscheinen.

Status in Österreich

Fehlend

Erstfund in Österreich

Verbreitung in Europa

Es gibt derzeit keine bekannten Vorkommen in Europa.

Auswirkungen des Klimawandels

Durch den Klimawandel bedingte höhere Wassertemperaturen können zukünftig für bessere Laichbedingungen sorgen und eine Etablierung der Art begünstigen.

Biologie und Ökologie

M. americana lebt bevorzugt im Brackwasser und in Küstennähe im Salzwasser. Er besiedelt auch Süßwasser und ist in Teichen, Seen und Flüsse zu finden. Die Larven ernähren sich von Zooplankton und kleinen Krebstieren, einjährige Individuen fressen vermehrt benthische Wirbellose und Insektenlarven. Größere Individuen ernähren sich räuberisch von anderen Fischen und Fischeiern. Im Frühjahr wandert die Art von Brackwasser bzw. salzigen Gewässern in Süßgewässer bzw.in Gewässer mit geringerer Salinität und laicht bei einer Wassertemperatur zwischen 10° und 16°C. In Binnengewässern bewegt sich der Amerikanische Streifenbarsch von tiefen in seichtere Gewässerabschnitte und laicht bei Temperaturen zwischen 15° und 20°C. Die Geschlechtsreife erreichen Männchen nach ca. 2 Jahren und Weibchen nach ca. 3 Jahren. Die Fortpflanzung findet im Spätfrühling im Brackwasser über sandigem Untergrund statt. Die Laichzeit beträgt zwischen 10 und 21 Tage, die Eizahlen betragen zwischen 20.000 und 150.000. Die Eier haften am Bodenuntergrund und werden äußerlich befruchtet. Die Brutzeit beträgt bei einer Wassertemperatur von 15°C durchschnittlich 4 Tage.

Gefährdung der Biodiversität

Habitat-Konkurrenz mit heimischen Arten, Fraßdruck auf Fischeier und Jungfische, Hybridisierung mit heimischen Arten und Entwicklung von Dominanzbeständen in Seen.

Negative ökonomische Auswirkungen

Es sind für Europa keine Informationen zu wirtschaftlichen Auswirkungen bekannt. In Nordamerika beträchtliche Schäden in der Fischerei. Bei Dominanzbeständen sind Ertragseinbußen für Angelfischer möglich.

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Es sind keine negativen Auswirkungen bekannt.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

Angelfischerei

Managementmaßnahmen

Prävention durch Öffentlichkeitsarbeit/Bewusstseinsbildung zur Verhinderung der vorsätzlichen und nicht vorsätzlichen Einfuhr und Ausbringung in die freie Natur; Frühwarnsystem, um neue Vorkommen festzustellen und frühzeitig Bekämpfungsmaßnahmen durchzuführen; eine erfolgreiche Bekämpfung mit zulässigen Bekämpfungsmethoden in größeren Gewässern ist kaum möglich. Eine Bestandsreduktion in kleineren Gewässern kann mittels Elektro- und Netzfangmethoden oder durch das Trockenlegen der Gewässer erzielt werden.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, August 2022

 

Verbreitung in Österreich

Es sind keine Vorkommen aus Österreich bekannt.

EU-Risikobewertung

Aislabie, L., Gordon, H., Verreycken, H. & Chapman, D. (2019): Risk assessment Morone americana. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link

Links

Fishbase 

CABI

Fotos