Solenopsis geminata - Tropische Feuerameise

Wissenschaftlicher Name

Solenopsis geminata (Fabricius 1804)

Systematik

Insecta, Hymenoptera, Formicidae

Weitere deutsche Namen

-

Englische Namen

Tropical Fire ant

Herkunft

Südliches Nordamerika, Karibik und Zentralamerika, Südamerika

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Unabsichtliche Einschleppung als „blinde Passagiere“ durch Flugverkehr oder Einschleppung ganzer Nester in Containerfracht (Flugverkehr, Schiffsverkehr), z.B. durch Pflanzenimporte.

Erkennungsmerkmale

S. geminata ist eine polymorphe Art, deren Arbeiterinnen sich in Aussehen, Färbung und Größe erheblich unterscheiden können. Die Kopfgröße kann zwischen 0,5 und 2,3 mm variieren. Charakteristisch sind die Fühler der Feuerameisen, denn sie haben zwei sich verdickende Enden.

Status in Österreich

Fehlend

Erstfund in Österreich

Verbreitung in Europa

In Europa in Griechenland, Großbritannien, Italien, Niederlande und Zypern nachgewiesen, aber nicht in der freien Natur etabliert.

Auswirkungen des Klimawandels

Verbreitungsmodelle zeigen, dass diese wärmeliebende Art vermutlich nie größere Flächen in Europa besiedeln kann. Eine Etablierung und Ausbreitung im Mittelmeergebiet ist aber nicht auszuschließen.

Biologie und Ökologie

Die Tropische Feuerameise bevorzugt offene, sonnige und anthropogen beeinflusste Standorte, z.B. frisch gerodete Waldflächen, Straßenränder, Ackerflächen und Gärten. Sie wird auch in städtischen oder stadtnahen Gebieten angetroffen. Schwarmflüge erfolgen nur in warmen Monaten, für eine erfolgreiche Brut sind mind. 22°C erforderlich. Ameisenkolonien können polygyn sein und mehrere Königinnen beherbergen. Die Anzahl der Arbeiterinnen reicht von 4.000 bis zu mehreren 100.000 Individuen. Während der Schwarmflüge können Königinnen bis zu 2 km zurücklegen um eine neue Kolonie zu bilden.

Gefährdung der Biodiversität

In Zentralamerika ist sie eine Pionierart, die gestörte Habitate besiedelt und dominante Bestände bilden kann. Nach einigen Wochen wird sie von anderen Arten wieder verdrängt. Sie übt Fraßdruck auf diverse Arten aus, z.B. Jungvögel, die in deren Nestern attackiert werden; Jungtiere von Schildkröten. Sie können den Ausbreitungserfolg von Pflanzen, die sich auf Myrmekochorie spezialisiert haben, stören, indem sie sich von den Samen ernähren.

Negative ökonomische Auswirkungen

Schäden an Elektrogeräten (Computer, Klimaanlagen).

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Sie verursachen beim Menschen schmerzvolle Stiche, die stark gerötete Schwellungen verursachen und allergische Reaktionen bis hin zu Anaphylaxie auslösen können. Potenzieller Überträger von Krankheitserregern (Bacillus spp. or Escherichia coli) über kontaminierte Lebensmittel.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

Fraßfeind von Schädlingen auf Kulturpflanzen.

Managementmaßnahmen

Präventive Maßnahmen sind von großer Bedeutung. Eine frühzeitige Erkennung eines Vorkommens mit rascher Beseitigung ist erforderlich. Chemische Bekämpfung in Gebäuden.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, August 2022

 

Verbreitung in Österreich

Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.

EU-Risikobewertung

Blight, O. (2019): Risk assessment Solenopsis geminata. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link 

Links

CABI (2019)

Fotos