Solenopsis richteri - Schwarze Feuerameise

Wissenschaftlicher Name

Solenopsis richteri, Forel 1909

Systematik

Insecta, Hymenoptera, Formicida

Weitere deutsche Namen

-

Englische Namen

Black Imported Fire Ant

Herkunft

Südamerika

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Unabsichtliche Einschleppung als „blinde Passagiere“ durch Flugverkehr oder Einschleppung ganzer Nester in Containerfracht (Flugverkehr, Schiffsverkehr), z.B. durch Pflanzenimporte.

Erkennungsmerkmale    

S. richteri ist eine polymorphe Art, deren Arbeiterinnen sich in Aussehen, Färbung und Größe erheblich unterscheiden können. Ihre Antennen besitzen 10 Segmente, zwei Segmente sind am Ende keulenartig verdickt. Die Arbeiterinnen werden 1–5 mm groß und haben eine dunkelrote bis dunkelbraune Färbung.

Status in Österreich

Fehlend

Erstfund in Österreich

Verbreitung in Europa

Fehlend

Auswirkungen des Klimawandels

Verbreitungsmodelle zeigen, dass diese wärmeliebende Art vermutlich nie größere Flächen in Europa besiedeln kann. Eine Etablierung und Ausbreitung im Mittelmeergebiet, aber auch in der Atlantischen, Kontinentalen und Pannonischen biogeographischen Region ist nicht auszuschließen. Sie scheint kälteresistener als S. invicta zu sein.

Biologie und Ökologie

Die Art besiedelt vor allem anthropogen beeinflusste Standorte, Ackerflächen und Weideland; sie wird auch in Wäldern, an Flussufern und im Grünland gefunden. Schwarmflüge erfolgen erst ab einer Temperatur von 21°C. Polygyne Kolonien können bis zu 180 Königinnen beherbergen. Im Heimatgebiet können Dominanzbestände mit über 700 Nestern pro Hektar ausgebildet werden. Feuerameisen sind Allesfresser, sie ernähren sich hauptsächlich von anderen Arthropoden und Honigtau. Sie fressen auch Pflanzensamen, andere Pflanzenteile und Früchte.

Gefährdung der Biodiversität

Die Art übt Fraß- und Konkurrenzdruck auf Arthropoden, Reptilien, Amphibien, Vögel und Säugetiere aus. Sie reduzieren und verdrängen andere Ameisen. Auch auf die Pflanzenwelt können sie sich durch Veränderungen der Bodeneigenschaften negativ auswirken.

Negative ökonomische Auswirkungen

Es liegen keine Informationen vor.

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Sie verursachen beim Menschen schmerzvolle Stiche, die stark gerötete Schwellungen verursachen und allergische Reaktionen bis hin zu Anaphylaxie auslösen können.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

Es sind keine positiven Auswirkungen bekannt.

Managementmaßnahmen

Prävention. Die Beseitigung von Kolonien im Freien ist bei polygynen Kolonien sehr schwierig.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, August 2022

 

Verbreitung in Österreich

Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.

EU-Risikobewertung

Blight, O. (2020): Risk assessment Solenopsis richteri. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link 

Links

CABI (2019)

Fotos