Xenopus laevis - Glatter Krallenfrosch

Wissenschaftlicher Name

Xenopus laevis (Daudin, 1802)

Systematik

Vertebrata, Amphibia, Pipidae

Weitere deutsche Namen

-

Englische Namen

African Clawed Frog, Common Platanna

Herkunft

Südafrika

Einschleppungswege und Einfuhrvektoren

Absichtliche Einfuhr durch den Tierhandel und absichtliches /unabsichtliches Ausbringen / Entkommen in die Natur; Einfuhr zu Forschungszwecken (Laborhaltung)

Erkennungsmerkmale    

X. laevis hat einen abgeflachten Kopf und Körper. Adulte Männchen sind erreichen eine Größe von 90 mm, Weibchen bis zu 100 mm. Der Körper ist glatt und schlüpfrig. Seitlich bilden kleine Ausstülpungen das Seitenlinienorgan. Der Kopf besitzt zwei nach oben gerichtete Augen. Die Art ist zungenlos und das Gehörorgan ist von außen nicht sichtbar. Der Glatte Krallenfrosch besitzt sehr starke und gut ausgeprägte Hinterbeine mit fünf Zehen und kräftigen Krallen an den ersten drei Zehen, die Vorderbeine sind weniger kräftig entwickelt. Die Körperfärbung reicht von gelblich, über olivfarben bis dunkelbraun. Albinismus ist möglich. Kaulquappen besitzen charakteristische „Barteln“ an den Seiten der Mundspalten.

Status in Österreich

Fehlend

Erstfund in Österreich

Verbreitung in Europa

Es gibt Nachweise aus Belgien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Niederlande, Italien, Portugal, Schweden und Spanien. Etablierte Populationen sind in Frankreich, Italien und Portugal bekannt.

Auswirkungen des Klimawandels

Durch den Klimawandel bedingte höhere Wassertemperaturen können die Ausbreitung und Etablierung der Art begünstigen.

Biologie und Ökologie

X. laevis besitzt eine hohe Anpassungsfähigkeit und bewohnt unterschiedliche Gewässer. Auch in von Menschen stark beeinflussten und künstlich angelegten Gewässern kommt der Krallenfrosch vor. Er kann Trockenperioden durch Eingraben im schlammigen Boden und ohne Nahrung bis zu 12 Monate überdauern. Besonders häufig wird er in eutrophen Gewässern gefunden. Eine Ausbreitung über Land ist möglich. Der Glatte Krallenfrosch verfügt über eine hohe Reproduktionsfähigkeit, er ist tolerant gegenüber der Salinität, dem pH-Wert und der Temperatur des Wassers. Er ernährt sich von aquatischen Kleinorganismen, Amphibien und Fischen. Da Krallenfrösche weder Zunge noch Zähne besitzen, werden die im Sediment der Gewässer mit den Vorderbeinen aufgewirbelten Beutetiere über ein spezielles Verhalten, das „Saugschnappen“, erfasst und geschluckt. X. laevis ist nach einem Jahr geschlechtsreif. Die Eier werden äußerlich befruchtet. Weibchen legen 1.000 bis 27.000 Eier pro Laichakt und unter günstigen Bedingungen können sie mehrmals pro Jahr laichen. Die Larven brauchen drei Monate bis zu Metamorphose.

Gefährdung der Biodiversität

Konkurrenz- und Fraßdruck auf Amphibien, Fische und andere Organismen in den Gewässern.

Negative ökonomische Auswirkungen

Keine bekannt.

Negative humangesundheitliche Auswirkungen

Keine bekannt.

Positive sozio-ökonomische Auswirkungen

X. laevis wurde früher zur Schwangerschaftsdiagnostik verwendet und wird aktuell zu medizinischen Zwecken im Labor eingesetzt. Die Art ist auch im Tierhandel vertreten.

Managementmaßnahmen

Bestandsreduktion durch Fallen. In Frankreich missglückte eine vollständige Beseitigung der Art im Loire-Tal aufgrund der Größe der Population und der Vernetzung der Habitate.

Letzte Aktualisierung

Umweltbundesamt, August 2022

 

Verbreitung in Österreich

Es sind keine Nachweise der Art in der freien Natur in Österreich bekannt. Es ist unbekannt, ob und in welchem Umfang die Art in Laborhaltungen in Österreich vertreten ist. Die Aufnahme der Art in die Unionsliste erfolgt nach einer Übergangsphase am 2.8.2024.

EU-Risikobewertung

Scalera, R., et al. (2021): Risk assessment Xenopus laevis. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link 

Links

CABI (2019)

Fotos