Wasmannia auropunctata - Kleine Feuerameise
Wissenschaftlicher Name | Wasmannia auropunctata (Roger, 1863) |
Systematik | Insecta, Hymenoptera, Formicidae |
Weitere deutsche Namen | - |
Englische Namen | Little Fire Ant, Little Introduced Fire Ant, Electric Ant |
Herkunft | Mittel- und Südamerika |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Unabsichtliche Einschleppung als „blinde Passagiere“ durch Flugverkehr oder Einschleppung ganzer Nester in Containerfracht (Flugverkehr, Schiffsverkehr), mit und ohne Bezug zum Gartenbaubedarf (z.B. Bodensubstrat, Pflanzenmaterial bzw. Baumschulpflanzen); Einschleppung durch den Import von frischem Obst- und Gemüse |
Erkennungsmerkmale | Die orange-bräunlich gefärbten Arbeiterinnen sind klein, sie werden nur max. 2 mm lang, und bewegen sich sehr langsam. Am Propodeum befinden sich zwei lange spitze Dornen. Die letzten zwei Glieder der Antennen sind verdickt und bilden eine Fühlerkeule. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | In Deutschland, Großbritannien, Italien, Niederlande und Spanien festgestellt; etablierte Populationen in der freien Natur sind in Europa bisher nur im Süden Spaniens (Marbella) bekannt. |
Auswirkungen des Klimawandels | Der Klimawandel könnte eine Verschiebung der geeigneten Habitate vom Süden (Portugal, Spanien, Italien, Griechenland) in den Nordwesten Europas begünstigen. |
Biologie und Ökologie | W. auropunctata ist ein Generalistin. Sie besiedelt städtisches Gebiet und Kulturland, aber auch ungestörte Wälder. Ihre Nester befinden sich in der Streuschicht oder in Bäumen, auf trockenem oder feuchtem Substrat. In ihrem natürlichen Verbreitungsgebiet verwenden sie für den Nestbau Äste und Blätter. In Gebäuden bauen sie ihre Nester in Betten, Möbeln und Nahrungsmitteln. In natürlichen Habitaten herrschen Temperaturen um die 30°C und eine Luftfeuchtigkeit von mind. 80%. Die kleine Feuerameise ist anpassungsfähig und toleriert höhere Temperaturen bis zu 40°C und geringere Luftfeuchte (50%). Ameisenkolonien können mono- oder polygyn sein, d.h. eine oder viele Königinnen haben. Die Lebensdauer der Königinnen beträgt etwa ein Jahr. Auf den Galapagos-Inseln wurden 1.000-5.000 Arbeiterinnen auf einem Quadratmeter beobachtet. Die kleine Feuerameise kann sich sowohl sexuell als auch parthenogenetisch fortpflanzen. Als Allesfresser ernähren sich die Feuerameisen hauptsächlich von anderen Arthropoden und Honigtau. Sie fressen Pflanzensamen, andere Pflanzenteilen und Früchte. |
Gefährdung der Biodiversität | Ähnlich wie bei S. invicta übt sie Fraß- und Konkurrenzdruck auf Wirbellose und Wirbeltiere aus. Sie können die Ausbreitung von Pflanzen, die sich auf Myrmekochorie spezialisiert haben, negativ beeinflussen. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Schäden in der Landwirtschaft. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Sie verursachen beim Menschen schmerzvolle Stiche, die stark gerötete Schwellungen verursachen und zu allergischen Reaktionen führen können. Beim Menschen, als auch bei Haus- und Nutztieren, kann es zu irreversiblen Schäden der Hornhaut kommen, die bis zum Erblinden führen. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Es sind keine positiven Auswirkungen bekannt. |
Managementmaßnahmen | Präventive Maßnahmen sind von großer Bedeutung. Eine frühzeitige Erkennung eines Vorkommens mit rascher Beseitigung ist erforderlich. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2022 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
EU-Risikobewertung
Blight, O. (2020): Risk assessment Wasmannia auropunctata. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link