Topinambur – Zier- und Nutzpflanze mit invasiven Potential
Die Topinambur (Helianthus tuberosus) stammt aus Nordamerika. Im 17. Jahrhundert wurde die Pflanze nach Paris gebracht. Von dort aus wurde sie in ganz Europa verbreitet, weil ihre Knollen ein beliebtes Nahrungs- und Futtermittel wurden. Gegenwärtig ist die Topinambur als Zierpflanze in Hausgärten zu finden, aber auch als Nutzpflanze, da ihre essbaren Knollen aufgrund ihrer wertvollen Inhaltsstoffe als gesundheitsfördernd (u.a. bei Diabetes) angepriesen werden.
Die Bestände der Topinambur umfassen viele einzelne Stängeln, die bis zu 3 m in die Höhe ragen können. Die lanzettartigen Blätter weisen beim Angreifen eine gut spürbare, rauh behaarte Oberseite auf. In der Höhe entstehen, angeordnet in lockeren Rispen, sonnenblumenartige, leuchtend gelbe Blüten. Die einzelnen Blüten haben einen Durchmesser von etwa 4 bis 8 cm. Die Pflanze beginnt meist erst im Spätsommer zu blühen.
Nach den ersten strengen Frösten sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Hingegen sind die länglichen bzw. rundlichen Knollen im Boden vor Kälte gut geschützt und überwintern. Die Verbreitung der Pflanze erfolgt über diese unterirdischen Rhizome, zumal die Samen in Mitteleuropa aufgrund der späten Blütezeit meist nicht ausreifen. Die Pflanzen können sich jedoch durch ihre Rhizome rasch ausbreiten und können vor allem entlang von gehölzfreien Abschnitten in Uferbereichendichte Bestände bilden. Unter dem meist dichten Blätterdach können sich heimische Pflanzen kaum behaupten. Die Tobinambur wird daher als „potenziell invasiver Neophyt“ eingestuft.
Die Topinambur-Bestände können im Herbst durch das sorgfältige Ausgraben aller Knollen und Knollenteile entfernt oder zumindest stark reduziert werden. Verbleibende Jungpflanzen müssen im Frühjahr mitsamt der Knolle entfernt werden. Wer auf die Topinambur als Zier- und Nutzpflanze nicht verzichten möchte, sollte diese ausschließlich in Pflanzgefäßen kultivieren.