Sind neue Arten zu erwarten?

Auch wenn kaum vorhersagbar ist, welche neue Arten in Zukunft in Österreich auftreten werden, kann man deren mögliche Auswirkung mit wissenschaftlichen Methoden (Risikobewertungssysteme) abzuschätzen versuchen und – soweit möglich und sofern angebracht – Gegenmaßnahmen ergreifen. 

Je früher problematische Arten erkannt werden, desto wahrscheinlicher ist eine erfolgreiche Bekämpfung. Auch der Blick über den Tellerrand und der Informations- und Erfahrungsaustausch mit Experten und Behörden in benachbarten Staaten ist sinnvoll.

Eine Art, die sich zurzeit in Europa rasch ausbreitet ist die Asiatische Hornisse. Sie wurde vor wenigen Jahren nach Frankreich eingeschleppt und breitet sich bereits nach Spanien, Portugal, Italien, Belgien und Deutschland aus. Sie ernährt sich unter anderem von Honigbienen und bereitet Imkern Sorge. Neue Themen, z. B. Energiepflanzen oder klimawandelangepasste Nutzpflanzen, bringen neue Arten ins Gespräch, deren mögliche invasive Auswirkungen zu prüfen sind.

Horizon Scanning

In einer von der EU finanzierten Studie wurde mit der Methode des „Horizon Scanning“ nach problematischen gebietsfremden Arten gesucht, die in Zukunft in Europa auftreten oder die sich in naher Zukunft rasch ausbreiten könnten. Die Top 10-Arten dieser Studie sind Alternanthera philoxeroides (Alligatorkraut), Pterois miles (Indischer Rotfeuerfisch), Herpestes auropunctatus (Kleiner Mungo), Callosciurus finlaysonii (Finlayson-Hörnchen), Lampropeltis getula (Kettennatter), Limnoperna fortunei (–), Orconectes rusticus (Amerikanischer Rostkrebs), Penaeus aztecus (–), Gambusia affinis (Koboldkärpfling) und Plotosus lineatus (Gestreifer Korallenwels).

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Roy, H. et al. (2015): Invasive Alien Species - Prioritising prevention efforts through horizon scanning. Report to the EU ENV.B.2/ETU/2014/0016. 231 S. Download