Der Blauglockenbaum
Der Blauglockenbaum (Paulownia tomentosa) stammt aus Südost-Asien. In China, Japan und Korea gilt der Blauglockenbaum (auch Kiribaum oder Kaiserbaum genannt) wegen seiner extrem raschen Wuchsgeschwindigkeit als ein Symbol für Fruchtbarkeit und Glück. Das Holz weist ein geringes Gewicht auf und kann vielfältig verwendet werden, beispielsweise für Möbel.
Der mittelgroße, attraktive Baum wurde Mitte des 19. Jahrhunderts nach Europa eingeführt. Der Blauglockenbaum wird mittlerweile als Zierbaum kultiviert. Auf freien Flächen kommt ein einzeln stehender Blauglockenbaum besonders gut zur Geltung.
Auffallend sind die 20 bis 30 Zentimeter langen, aufrechten Rispen mit den blau-violetten, duftenden Blüten. Erst wenn die glockenähnlichen Blüten zu verblühen beginnen, treiben die großen hellgrünen, herzförmigen Laubblätter aus. Die Blätter können bis zu 40 cm lang werden und sind auf der Unterseite samtig-weich behaart.
Die Frucht ist eine trockene braune Kapsel, die etwa so groß wie eine Walnuss ist. Sie hat vier Kammern, die tausende kleine, geflügelte Samen enthalten können. Die leeren Kapseln sind auch im Winter zu sehen.
Der Blauglockenbaum ist ein tiefwurzelnder, wärmeliebender, trockenheitsresistenter Zierbaum mit einem lockeren Blätterdach, der bemerkenswert rasch wächst. Pflanzen können selbst in schmalen Spalten zwischen Gebäuden und Gehsteigen austreiben. Blauglockenbäume sind widerstandsfähig gegenüber Krankheiten, Pilzen, Schädlingen und Fäulnis. Stockausschläge sind möglich. Der Blauglockenbaum kann sich daher bei günstigen Bedingungen unkontrolliert ausbreiten und heimische Pflanzen verdrängen.
Der Blauglockenbaum wird aus Sicht des Naturschutzes aufgrund der Verwilderungstendenzen kritisch gesehen, der Klimawandel wirkt sich wohl auch begünstigend für die Art aus.
Für Österreich liegt gegenwärtig keine Invasivitätsbewertung vor. In Deutschland wurde der Blauglockenbaum 2013 als "Potenziell invasive Art" in die Beobachtungsliste gestellt.