Ludwigia peploides - Flutendes Heusenkraut
Wissenschaftlicher Name | Ludwigia peploides (Kunth) P.H. Raven, 1963 |
Systematik | Spermatophyta, Onagraceae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englischer Name | Water Primrose |
Herkunft | Südliches Nordamerika, Mexiko, Zentral- und Südamerika |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Als Zierpflanze im Gartenbau und durch Botanische Gärten im frühen 19. Jahrhundert nach Europa gebracht. Absichtlich und unabsichtlich ins Freiland gelangt, wo sie sich durch Verdriftung entlang von Fließgewässern und Verschleppung von regenerationsfähigen, vegetativen Pflanzenteilen weiter ausgebreitet hat. Samen können auch mit Wasservögeln ausgebreitet werden. |
Erkennungsmerkmale | Das Flutende Heusenkraut ist eine ausdauernde Wasserpflanze, deren Stängel bis zu 3 m lang werden können. Die wechselständig angeordneten, ganzrandigen Blätter werden bis zu 10 cm groß. Die untergetauchten Blätter sind rundlich, die Blätter über der Wasseroberflächen länglich, nicht oder kaum behaart, mit stumpfen Blattspitzen. Die gelben Kronblätter sind bis zu 1,5 cm groß, der Kelch ist fast kahl. Die Pflanze blüht im Sommer von Juni bis September. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Die Art wurde 1820 erstmals nach Europa (Frankreich) eingeführt. Sie kommt aktuell in West- und Südeuropa vor (Niederlande, Belgien, Frankreich, Spanien, Italien, Griechenland). |
Auswirkungen des Klimawandels | Es wird angenommen, dass die Art durch eine Erwärmung von Gewässerökosystemen begünstigt wird. |
Biologie und Ökologie | Das Flutende Heusenkraut besiedelt natürliche und naturnahe stehende und langsam fließende, flache Gewässer. Die Fortpflanzung erfolgt überwiegend vegetativ durch Spross-Bruchstücke. Die wuchsfreudige Art kann rasch neue Lebensräume kolonisieren und dichte, monodominante Bestände bilden. |
Gefährdung der Biodiversität | Durch die Bildung von dominanten Massenbeständen besteht hoher Konkurrenzdruck auf heimische Wasserpflanzen. Durch die Beschattung sind das Phytoplankton und damit die Nahrungskette und die Nährstoffdynamik im Gewässer betroffen. Sauerstoffmangel kann entstehen und die Artenvielfalt verringert sich. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Bei Massenentwicklung können Beeinträchtigungen der Schiff- und Bootfahrt an Gewässern und im Tourismus (Wassersport, Erholungsnutzung) auftreten. Sauerstoffmangel kann zu Fischsterben führen. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Keine bekannt. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
EPPO (2011): Pest Risk Analysis Ludwigia peploides. Link
Starfinger, U. & Nehring, S. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Ludwigia peploides – Flutendes Heusenkraut. In: Rabitsch, W., Gollasch, S., Isermann, M., Starfinger, U. & Nehring, S. (Eds.): Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen. BfN-Skripten 331: 52-53. Link
Ausgewählte Quellen
Dandelot, S. et al. (2005): Ecological, dynamic and taxonomic problems due to Ludwigia (Onagraceae) in France. Hydrobiologia 551: 131-136.
Dandelot, S. et al. (2008): Allelopathic potential of two invasive alien Ludwigia spp. Aquatic Botany 88: 311-316.
EPPO (2011): Ludwigia grandiflora and L. peploides Onagraceae – Water primroses. EPPO Bull. 41: 414-418. Download