Alternanthera philoxeroides - Alligatorkraut
Wissenschaftlicher Name | Alternanthera philoxeroides (Mart.) Griseb., 1879 |
Systematik | Caryophyllales, Amaranthaceae |
Deutscher Name | Alligatorkraut |
Englischer Name | alligator grass, pig weed |
Herkunft | Die Art stammt ursprünglich aus Brasilien, Argentinien und Paraguay. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Der Einschleppungsweg nach Europa ist unbekannt, aber vermutlich wurde die Art als Zier- oder Aquarienpflanze (möglicherweise unter einem anderen Namen) eingebracht und ist durch unachtsame Entsorgung in die Natur gelangt. Samen der Art wurden auch in verunreinigten Vogelfutter EU-Importen festgestellt. Das Alligatorkraut wurde über Ballastwasser bzw. mit Schiffsladungen in die USA und nach Australien und Neuseeland eingeschleppt. |
Erkennungsmerkmale | Das Alligatorkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze. Sie besitzt dunkelgrüne, kahle Blätter, die gegenständig am Stiel angeordnet sind. Ein Blatt besitzt eine Länge von 3,5–7,1 cm und eine Breite von 0,5–2 cm. Mit Hilfe von Stolonen, die bis zu 10 m lang werden, formt diese Pflanze im Wasserkörper Matten, die während der Blütezeit bis zu 20 cm aus dem Wasser herausragen. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Diese Art ist in Frankreich (seit 1971) und in Italien (seit 2001) lokal etabliert. |
Auswirkungen des Klimawandels | Durch den Temperaturanstieg wird eine Etablierung und weitere Ausbreitung in Gebiete, die bisher nicht besiedelt werden konnten, stattfinden. Extreme Wetterereignisse und Überflutungen begünstigen die Ausbreitung, da dadurch neue potenzielle Flächen entstehen, die besiedelt werden können. |
Biologie und Ökologie | Das Alligatorkraut ist in aquatischen und in terrestrischen Lebensräumen anzutreffen. In natürlichen und naturnahen Lebensräumen besiedelt die Art überwiegend Wälder, Flussufer und Feuchtgebiete. Dort findet man sie in den Gewässern verankert und an der Wasseroberfläche entlang von Kanälen, Gräben, Dämmen, Seen, Flüssen und sumpfigen Gebieten. |
Gefährdung der Biodiversität | In ihren Habitaten kann es zu einer Veränderung der Pflanzenartenzusammensetzung und zu einer Verdrängung heimischer Pflanzenarten kommen. Dies führt zu einem Artenverlust der zum Teil spezialisierten bzw. monophagen Invertebraten und Insekten. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Es ist mit Verlusten in der Landwirtschaft (Reis-, Getreide-, Salat- und Maisanbau) zu rechnen. Kosten für das Management gegen das Alligatorkraut betrugen in New South Wales (Australien) zwischen 2008 und 2009 ca. $800,000. Zählt man Kosten für Öffentlichkeitsarbeit sowie die Koordination und Planung der Bekämpfungsmaßnahmen dazu, ergibt sich ein Betrag von ca. $1.300,000. In China werden jährlich US$72 Millionen für die Bekämpfung des Alligatorkrauts ausgegeben. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Das Alligatorkraut begünstigt durch Veränderung des Lebensraumes das vermehrte Aufkommen von Stechmücken. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Keine bekannt. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit, Entnahme aus der Natur |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind aktuell keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Bundesländer
V | T | S | K | St | O | N | W | B |
- | - | - | - | - | - | - | - | - |
Biogeographische Regionen
Kontinentale Region | Alpine Region |
- | - |
Risikobewertung
EPPO (2015): Pest risk analysis for Alternanthera philoxeroides. EPPO, Paris. Link
Ausgewählte Quellen
Bassett, I., Paynter, Q. & Beggs, J.R. (2011): Invasive Alternanthera philoxeroides (alligator weed) associated with increased fungivore dominance in Coleoptera on decomposing leaf litter. Biol. Invas. 13: 1377-1385.
Bassett, I., Paynter, Q. & Beggs, J.R. (2012): Invertebrate community composition differs between invasive herb alligator weed and native sedges. Acta Oecol. 41: 65-73.
EPPO (2016): Data sheet. Alternanthera philoxeroides (Mart.) Griseb. EPPO Bull. 46: 8-13. Download