Eutamias sibiricus - Sibirisches Streifenhörnchen
Wissenschaftlicher Name | Eutamias sibiricus (Laxmann, 1769) |
Systematik | Mammalia, Rodentia, Sciuridae |
Weitere deutsche Namen | Burunduk |
Englischer Name | Siberian chipmunk |
Herkunft | Vom Nordwesten Russlands über China und Korea bis Japan verbreitet. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Absichtlich durch den Zierhandel eingeführt und in der Folge meist unabsichtlich aus der Gefangenschaft entkommen bzw. absichtlich in die freie Natur freigesetzt. Die eigenständige Ausbreitung erfolgt nur über geringe Distanzen. |
Erkennungsmerkmale | Das Sibirische Streifenhörnchen wird 13 bis 17 cm groß und besitzt einen 8 bis 11 cm langen Schwanz. Das Fell ist kurzhaarig mit fünf schwarzbraunen und vier hellen Längsstreifen. Oberhalb und unterhalb der Augen befinden sich weiße Streifen, der untere reicht bis zu den Ohren. Das ähnliche Streifen-Backenhörnchen Eutamias striatus, aus Nordamerika, besitzt einen breiten grauen Mittelstreifen am Rücken, der die beiden weißen Streifen trennt. |
Status in Österreich | Fehlend. Ehemalige Vorkommen am Wiener Wilhelminenberg, wo die Art von Otto Koenig in den 1950er-Jahren freigesetzt wurde, gelten als erloschen. |
Erstfund in Österreich | Um 1950 |
Verbreitung in Europa | Seit den 1960er-Jahren im Tierhandel in Europa verfügbar und seit den 1970er-Jahren im Freiland vorkommend. Etablierte Populationen sind aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, den Niederlanden und der Schweiz bekannt, jene in England und Dänemark gelten als unbeständig. |
Auswirkungen des Klimawandels | Unbekannt. |
Biologie und Ökologie | Das zwischen März/April und Oktober/November aktive Sibirische Streifenhörnchen ist ein Allesfresser. Die Art bevorzugt Laubmischwälder mit reichlich Unterwuchs, kommt aber auch im städtischen Umfeld und in Städten und Gartenanlagen vor. Nahrungsvorräte werden in Erdhöhlen angelegt, in denen die Tiere auch ihre Winterruhe verbringen. Weibchen werfen 1- bis 2-mal im Jahr je 3 bis 6 Junge, die nach 8 bis 12 Monaten geschlechtsreif werden. |
Gefährdung der Biodiversität | Konkurrenz mit anderen Nagetieren wird unterschiedlich diskutiert; die Übertragung von Krankheiten ist sehr wahrscheinlich, aber deren Bedeutung für heimische Arten ist unbekannt. Die omnivore Art frisst auch Gelege kleiner Vögel mit negativen Auswirkungen auf deren Bruterfolg. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Keine bekannt. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Die Übertragung von humanpathogenen Krankheitserregern, z.B. Borrelien, ist dokumentiert, aber vermutlich von geringer Bedeutung. Private Tierhalter können Allergien entwickeln. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird in Tierparks und von privaten Tierhaltern gehalten. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit, Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Bundesländer
Ex = Vorkommen erloschen
V | T | S | K | St | O | N | W | B |
Ex |
Biogeographische Regionen
Alpine Region | Kontinentale Region |
Ex |
Risikobewertungen
Branquart, E. et al. (2009): Tamias sibiricus - Siberian chipmunk. Invasive Species in Belgium. Link
GB Non-native Organism Risk Assessment for Eutamias sibiricus Link
Ausgewählte Quellen
Forstmeier, W. & Weiss, I. (2002): Impact of nest predation by the Siberian Chipmunk (Tamias sibiricus) on the Dusky Warbler (Phylloscopus fuscatus). Zool. Zh. 81: 1367-1370.
Vourc'h, G. et al. (2007): Borrelia burgdorferi s. l. in Siberian chipmunks (Tamias sibiricus) introduced in suburban forests in France. Vector Borne Zoonot. Dis. 7: 637-641.
Links
CABI Invasive Species Compendium