Lithobates catesbeianus - Nordamerikanischer Ochsenfrosch
Wissenschaftlicher Name | Lithobates catesbeianus (Shaw, 1802) |
Systematik | Amphibia, Anura, Ranidae |
Weitere deutsche Namen | Nordamerikanischer Ochsenfrosch |
Englischer Name | American bullfrog |
Herkunft | Östliches Nordamerika, von Nova Scotia bis Florida |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Aus unterschiedlichen Motiven (Gastronomie, Zierhandel, Angelköder) ab dem 19. Jahrhundert absichtlich nach Europa importiert, gezüchtet und wiederholt freigesetzt und aus Haltungen entkommen. Selbständige Ausbreitung über geringe Entfernungen ist möglich. |
Erkennungsmerkmale | Der Ochsenfrosch erreicht 15 bis 20 cm Körperlänge und übertrifft damit alle heimischen Froscharten deutlich. Er besitzt ein auffallend großes Trommelfell, der Körper ist olivgrün bis grau-braun gefärbt und oft dunkel gefleckt. Der laute Ruf der Männchen erinnert an Ochsenrufe. Auch die Kaulquappen sind sehr groß, erreichen bis zu 15 cm Körperlänge und benötigen 2 bis 3 Jahre zur Entwicklung. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Etablierte größere Populationen sind aus Belgien, Niederlande, Frankreich und Italien, kleinere auch aus Großbritannien, Deutschland und Kreta, bekannt. In Deutschland aktuell nur noch in Baden-Württemberg. |
Auswirkungen des Klimawandels | Wärmere Gewässertemperaturen werden bevorzugt und ein Förderung durch den Klimawandel als Folge verringerter Wintermortalität wird vermutet. |
Biologie und Ökologie | Ochsenfrösche bevorzugen vegetationsreiche Still- und kleinere Fließgewässer, insbesondere Auwälder; sie kommen aber auch in künstlichen Gewässern vor. Weibchen legen 20.000 bis 40.000 Eier, die Larven entwickeln sich über 1 bis 3 Jahre. Die Larven ernähren sich überwiegend von Pflanzen, die erwachsenen Frösche fressen alle tierischen Organismen, die sie überwältigen können. |
Gefährdung der Biodiversität | Konkurrenz um Ressourcen mit Wasserfröschen und anderen gefährdeten Amphibien ist belegt. Negative Auswirkungen durch Raubdruck auf Schlangen und Eidechsen sowie auf aquatische Insekten werden vermutet. Der Ochsenfrosch überträgt den für Amphibien oft tödlichen Chytridpilz. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Keine bekannt. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Es können Krankheitserreger übertragen werden. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird gastronomisch genutzt und ist im Zierhandel erhältlich. Sie wird gelegentlich als Lebendfutter in der Terrarienhaltung oder als Angelköder verwendet. |
Managementmaßnahmen | Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung aus Gefangenschaft. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
GB Non-native Organism Risk Assessment for Lithobates catesbeianus Link
Rabitsch, W. & Nehring, S. (2015): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Lithobates catesbeianus – Amerikanischer Ochsenfrosch. In: Nehring, S., Rabitsch, W., Kowarik, I. & Essl, F. (Eds.); Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Wirbeltiere. BfN-Skripten 409: 98-99. Link
Ausgewählte Quellen
Ficetola, G. et al. (2007): Pattern of distribution of the American bullfrog Rana catesbeiana in Europe. Biol. Invasions 9: 767-772.
Laufer, H. & Sandte, A. (2004): Hinweise zur Konkurrenz zwischen eingeschlepptem Ochsenfrosch (Rana catesbeiana) und einheimischen Grünfröschen. Herpetofauna 25: 29-38.
Links
CABI Invasive Species Compendium