Ludwigia grandiflora - Großblütiges Heusenkraut
Wissenschaftlicher Name | Ludwigia grandiflora (Michx.) Greuter & Burdet, 1987 |
Systematik | Spermatophyta, Onagraceae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englischer Name | Water Primrose |
Herkunft | Südamerika |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Als Zierpflanze im Gartenbau und durch Botanische Gärten im frühen 19. Jahrhundert nach Europa gebracht. Absichtlich und unabsichtlich in das Freiland gelangt, wo sie sich durch Verdriftung entlang von Fließgewässern und Verschleppung von regenerationsfähigen, vegetativen Pflanzenteilen weiter ausgebreitet hat. Samen können auch mit Wasservögeln ausgebreitet werden. |
Erkennungsmerkmale | Das Großblütige Heusenkraut ist eine ausdauernde, weit kriechende oder flutende Wasserpflanze, deren Stängel bis zu 3 m lang werden können. Die wechselständig angeordneten, ganzrandigen Blätter werden bis zu 10 cm groß. Die untergetauchten Blätter sind rundlich, die Blätter über der Wasseroberflächen länglich mit spitzem Ende und stark behaart. Die gelben Kronblätter sind bis zu 2,5 cm groß, der Kelch ist behaart. Die Pflanze blüht im Sommer von Juni bis September. |
Status in Österreich | Etabliert |
Erstfund in Österreich | 2016 |
Verbreitung in Europa | Die Art wurde 1823 erstmals nach Europa (Frankreich) eingeführt. Sie kommt aktuell in West- und Südeuropa vor (Irland, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Spanien, Italien). |
Auswirkungen des Klimawandels | Es wird angenommen, dass die Art durch eine Erwärmung von Gewässerökosystemen begünstigt wird. |
Biologie und Ökologie | Das Großblütige Heusenkraut besiedelt Feuchtgebiete, natürliche und naturnahe stehende und langsam fließende, flache Gewässer. Die Fortpflanzung erfolgt überwiegend vegetativ durch Spross-Bruchstücke. Die wuchsfreudige Art kann rasch neue Lebensräume kolonisieren und dichte, monodominante Bestände bilden. |
Gefährdung der Biodiversität | Durch die Bildung von dominanten Massenbeständen besteht hoher Konkurrenzdruck auf heimische Wasserpflanzen. Durch die Beschattung sind das Phytoplankton und damit die Nahrungskette und die Nährstoffdynamik im Gewässer betroffen. Sauerstoffmangel kann entstehen und die Artenvielfalt verringert sich. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Bei Massenentwicklung können Beeinträchtigungen der Schiff- und Bootfahrt an Gewässern und im Tourismus (Wassersport) auftreten. Sauerstoffmangel kann zu Fischsterben führen. Bestände in feuchten Wiesen werden vom Weidevieh gemieden. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird im Gartenbauhandel als Zierpflanze für Garten- und Schwimmteiche angeboten. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Jänner 2024 |
Verbreitung in Österreich
Die Art wurde 2016 erstmals in Österreich festgestellt.
Bundesländer
E = Etabliert
V | T | S | K | St | O | N | W | B |
E |
Biogeographische Regionen
Alpine Region | Kontinentale Region |
E |
Risikobewertungen
EPPO (2011): Pest Risk Analysis Ludwigia grandiflora. Link
Nehring, S. & Hussner, A. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Ludwigia grandiflora – Großblütiges Heusenkraut. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 122-123. Link
Vanderhoeven, S. (2013): Risk analysis of the perennial water primrose, Ludwigia grandiflora. Download
Millane, M. & Caffrey, J. (2014): Risk Assessment of Ludwigia spp. (Water Primroses). Download
Ausgewählte Quellen
EPPO (2011): Ludwigia grandiflora and L. peploides Onagraceae – Water primroses. EPPO Bull. 41: 414-418. Link
Nehring, S. & Kolthoff, D. (2011): The invasive water primrose Ludwigia grandiflora (Michaux) Greuter & Burdet (Spermatophyta: Onagraceae) in Germany: First record and ecological risk assessment. Aquatic Invasions 6: 83-89. Download
Dandelot, S. et al. (2005): Ecological, dynamic and taxonomic problems due to Ludwigia (Onagraceae) in France. Hydrobiologia 551: 131-136.
Dandelot, S. et al. (2008): Allelopathic potential of two invasive alien Ludwigia spp. Aquatic Botany 88: 311-316.