Lysichiton americanus - Gelbe Scheinkalla
Wissenschaftlicher Name | Lysichiton americanus Hultén & St. John, 1932 |
Systematik | Spermatophyta, Araceae |
Weitere deutsche Namen | Amerikanischer Stinktierkohl, Riesenaronstab |
Englischer Name | American skunk cabbage |
Herkunft | Westliches Nordamerika, von Alaska bis Kalifornien. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Als Zierpflanze im Gartenbau und durch Botanische Gärten nach Europa gebracht. Meist absichtlich im Freiland angesalbt. Weitere Ausbreitung erfolgt durch Samen entlang von Fließgewässern und durch Tiere (z. B. durch Nagetiere und Vögel). |
Erkennungsmerkmale | Die Gelbe Scheinkalla ist eine ausdauernde Pflanze und kann bis zu 1,2 m hoch werden. Sie wächst meist in durch verdickte Rhizome verbundene Gruppen. Die grundständigen, ungeteilten und gestielten Blätter sind verkehrt eiförmig und können bis zu 1,5 m lang werden. Der bis zu 20 cm lange, grüne Kolben wird von einem hellgelben Hochblatt (Spatha) umgeben und trägt bis zu 350 gelb-grüne, unangenehm riechende Einzelblüten. Die Pflanze blüht erst nach ca. fünf Jahren. Die Pflanze enthält Milchsaft, blüht zwischen April und Mai, und bildet Beeren als Früchte. |
Status in Österreich | unbeständig |
Erstfund in Österreich | 2016 |
Verbreitung in Europa | Die Art wurde 1901 erstmals in Europa (Großbritannien) angepflanzt. Sie kommt aktuell in Nord- und Westeuropa vor (Finnland, Schweden, Dänemark, Irland, Großbritannien, Niederlande, Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweiz). |
Auswirkungen des Klimawandels | Unbekannt. |
Biologie und Ökologie | Die Gelbe Scheinkalla besiedelt naturnahe, beschattete Ufer von Fließgewässern, Quellen, Sümpfe und Bruchwälder. Eine Pflanze kann über 1000 Samen ausbilden und viele Jahrzehnte alt werden. |
Gefährdung der Biodiversität | Die große und wuchskräftige Pflanze kann sich rasch an den Standorten ausbreiten und heimische Arten durch Konkurrenz um Ressourcen verdrängen. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Keine bekannt. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird im Gartenbau als Zierpflanze verwendet. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit. Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Jänner 2024 |
Verbreitung in Österreich
Das Vorkommen aus Tirol wurde beseitigt. Ein aktuelles Vorkommen in Niederösterreich wird derzeit bekämpft.
Bundesländer
Ex = Erloschen, EF = Einzelfund
V | T | S | K | St | O | N | W | B |
- | Ex | - | - | - | - | EF | - | - |
Biogeographische Regionen
Kontinentale Region | Alpine Region |
EF | - |
Risikobewertungen
EPPO (2015): Pest Risk Analysis for Lysichiton americanus Hultén & St. John (Araceae). Download
Seitz, B. & Nehring, S. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Lysichiton americanus – Gelbe Scheinkalla. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 130–131. Link
Ausgewählte Quellen
Alberternst, B. & Nawrath, S. (2002): Lysichiton americanus Hultén & St. John neu in Kontinental-Europa. Bestehen Chancen für die Bekämpfung in der Frühphase der Einbürgerung? Neobiota 1: 91–99.
Fuchs, R. et al. (2003): Verwilderte Vorkommen von Lysichiton americanus Hultèn & H. John (Araceae) in Duisburg und Mülheim an der Ruhr. Tuexenia 23: 373–379.
Jörg, E. (2007): Lysichiton americanus Hultén & St. John - Stinktierkohl oder Amerikanischer Riesenaronstab (Araceae). Ein neuer invasiver Neophyt für die Schweiz! Naturschutzinspektorat, Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern. Download
Links
CABI Invasive Species Compendium