Myriophyllum heterophyllum - Verschiedenblättriges Tausendblatt

Wissenschaftlicher NameMyriophyllum heterophyllum Michaux, 1803
SystematikHaloragidales, Haloragidaceae
Deutscher NameVerschiedenblättriges Tausendblatt
Englischer NameAmerican water-milfoil; variable watermilfoil
HerkunftDie Art kommt ursprünglich aus dem Osten Nordamerikas.
Einschleppungswege und EinfuhrvektorenDas Verschiedenblättrige Tausendblatt wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Europa als Zierpflanze in der Aquaristik eingeführt. Vermutlich von Aquarianern in die freie Natur ausgebracht, erfolgte die weitere Ausbreitung durch Verdriften von vegetativen Teilen der Pflanze in Gewässersystemen und durch Boote, Wassersport- und Tauchausrüstung sowie Wasservögel.
ErkennungsmerkmaleDiese Art ist eine hauptsächlich untergetaucht lebende immergrüne und ausdauernde Wasserpflanze. Die untergetauchten Blätter sind gefiedert und bilden 4–5 zählige Quirle. Ihre Fiederblätter werden bis zu 5 cm lang. In den Sommermonaten ragen 10–15 cm lange Sprosse aus dem Wasser heraus. Die 3–5 mm breiten dunkelgrünen Tragblätter stehen ebenfalls in 4–5 zähligen Quirlen und sind lanzettlich geformt, dicklich und glänzend. Sie tragen in ihren Achseln kleine rote Blüten, die Blütenähren bilden.
Status in ÖsterreichUnbekannt.
Erstfund in ÖsterreichUnbekannt. Die Art wird in der Literatur erstmals Anfang der 1980er-Jahre für Österreich erwähnt.
Verbreitung in EuropaDas Verschiedenblättrige Tausendblatt ist in Belgien, Frankreich, Deutschland, Ungarn, in den Niederlanden, Spanien und der Schweiz etabliert.
Auswirkungen des KlimawandelsEin durch den Klimawandel einhergehender Temperaturanstieg, extreme Wetterereignisse oder Überflutungen könnten eine weitere Ausbreitung dieser Art begünstigen.
Biologie und ÖkologieDiese Wasserpflanze besiedelt hauptsächlich stehende und langsam bis mäßig fließende Gewässer. Die optimale Temperatur liegt bei ca. 20 °C. Sie ist an meso- und eutrophen und flachen Gewässer anzutreffen. In Ausnahmefällen wurzelt sie in bis zu 10 Meter Tiefe.
Gefährdung der BiodiversitätDie Art kann durch ihre dichten monodominanten Bestände heimische Pflanzen- und Fischarten verdrängen. Ihre an der Wasseroberfläche schwimmenden Matten wirken sich erheblich auf die Lichtverhältnisse und den Sauerstoffgehalt der besiedelten Gewässer aus. In den U.S.A. werden negative Auswirkungen auf Wasservögel vermutet.
Negative ökonomische AuswirkungenEs kann zur Beeinträchtigungen der Funktion von Kanälen und zu Verlusten im Tourismus und der Wasserwirtschaft kommen. Die Preise von Immobilien, die an beeinträchtigten Gewässern stehen, sinken in den U.S.A. um 20-40%.
Negative humangesundheitliche AuswirkungenKeine bekannt.
Positive sozio-ökonomische AuswirkungenDie Art wird als Aquarienpflanze gehandelt.
ManagementmaßnahmenÖffentlichkeitsarbeit, Entnahme aus der Natur
Letzte AktualisierungUmweltbundesamt, Jänner 2024
 

Verbreitung in Österreich

Es sind zwei Nachweise der Art aus Österreich bekannt, deren aktueller Status zu überprüfen ist.

Bundesländer

EF = Einzelfund

? = Unbekannt

VTSKStONWB
   EF?    
 

Biogeographische Regionen

Kontinentale RegionAlpine Region
-?
 
Die Karte zeigt die Verbreitung des Verschiedenblättrigen Tausenblatts in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).
Verbreitung des Verschiedenblättrigen Tausenblatts in Österreich (Nachweise zwischen 2000 und 2019).

Risikobewertungen

EPPO (2015): Pest Risk Analysis for Myriophyllum heterophyllum. Link 

Seitz, B., Nehring, S. & Hussner, A. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Myriophyllum aquaticum – Brasilianisches Tausendblatt. In: Nehring, S., Kowarik, I., Rabitsch, W. & Essl, F. (Eds.) Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertungen für in Deutschland wild lebende gebietsfremde Gefäßpflanzen. BfN-Skripten 352: 140-141. Link

Links

CABI Invasive Species Compendium

KORINA

Aquatische Neobiota in Österreich (2013)

Fotos