Pacifastacus leniusculus - Signalkrebs
Wissenschaftlicher Name | Pacifastacus leniusculus (Dana, 1852) |
Systematik | Arthropoda, Crustacea, Astacidae |
Weitere deutsche Namen | Kalifornischer Krebs, Amerikanischer Edelkrebs |
Englischer Name | Signal crayfish |
Herkunft | Nordamerika, an der Westküste von Kanada (British Columbia) bis Oregon und Idaho. In Kalifornien ausgesetzt. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Signalkrebse wurden 1959 erstmals nach Europa (Schweden) importiert und in den folgenden Jahrzehnten wiederholt in mehreren Ländern aus gastronomischen Motiven ausgesetzt. Er ist auch im Tierhandel erhältlich und wurde wiederholt absichtlich ausgesetzt, z. B. in Gartenteiche, bzw. ist aus Haltungen entkommen. Er kann sich selbständig entlang von Fließgewässern und an Land über mehrere Kilometer ausbreiten. |
Erkennungsmerkmale | Signalkrebse werden 12 bis 16 cm groß, manchmal auch größer. Der Körper ist glatt und braun gefärbt. Am Gelenk des Scherenfingers befindet sich meist ein (namensgebender) weißer Fleck, die Scherenunterseite ist rot gefärbt. |
Status in Österreich | Etabliert |
Erstfund in Österreich | 1970 |
Verbreitung in Europa | Signalkrebse sind aus fast allen Staaten Europas bekannt. |
Auswirkungen des Klimawandels | Modelle zeigen keine Förderung des Signalkrebses durch den Klimawandel. |
Biologie und Ökologie | Der Krebs besiedelt kleine und große Fließ- und Stillgewässer von den Tieflagen bis in subalpine Höhenlagen. Weibchen legen bis zu 400 Eier, die Tiere werden nach 1 bis 3 Jahren geschlechtsreif und leben bis zu 11 Jahre. Der Signalkrebs ist ein Allesfresser. |
Gefährdung der Biodiversität | Der Signalkrebs überträgt die Krebspest, eine aus Nordamerika stammende Pilzinfektion, gegen die heimische Flusskrebsarten keine Abwehrmechanismen besitzen und nach einer Infektion innerhalb von zwei Wochen sterben. Durch direkte Prädation und Veränderung des Habitats kann er bei hohen Bestandsdichten Pflanzen- und Tierartengemeinschaften verändern und lokale Bestände, z. B. von Amphibien, negativ beeinflussen. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Durch Prädation und die verursachten Veränderungen der Makrophytenbestände sind negative Auswirkungen auf Fischbestände möglich. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art ist als Speisekrebs in der Gastronomie von Bedeutung und sie ist im Aquarienhandel verfügbar. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Die ersten Signalkrebse wurden im Sommer 1970 in Österreich ausgesetzt. Aktuell ist die Art aus allen Bundesländern bekannt und weit verbreitet.
Bundesländer
E = Etabliert
V | T | S | K | St | O | N | W | B |
E | E | E | E | E | E | E | E | E |
Biogeographische Regionen
Alpine Region | Kontinentale Region |
E | E |
Risikobewertungen
GB Non-native Organism Risk Assessment for Pacifastacus leniusculus Link
Ausgewählte Quellen
Dana, E. et al. (2010): Long-term management of the invasive P. leniusculus in a small mountain stream. Aquatic Invasions 5: 317–322.
Edmonds, N. et al. (2011): Predation by Pacifastacus leniusculus on the intra-gravel embryos and emerging fry of Salmo salar. Fish. Manag. Ecol. 18: 521–524.
Hager, H. (2006): Die Einführung des Signalkrebses (Pacifastacus leniusculus) in Europa. forum flusskrebse 5: 3–21.
Holdich, D. M. et al. (2009): A review of the ever increasing threat to European crayfish from non-indigenous crayfish species. Knowl. Managt. Aquatic Ecosyst. 11: 394–395.
Souty-Grosset, C. et al. (2006): Atlas of Crayfish in Europe. Muséum national d’Histoire naturelle, Paris: 188 S.
Links
CABI - Compendium Invasive Species
CRUSTA10 - Österreichische Flusskrebszucht