Sciurus carolinensis - Grauhörnchen

Wissenschaftlicher Name | Sciurus carolinensis Gmelin, 1788 Es werden fünf Unterarten unterschieden. |
Systematik | Mammalia, Rodentia, Sciuridae |
Weitere deutsche Namen | Östliches Grauhörnchen |
Englischer Name | Gray Squirrel |
Herkunft | Östliches Nordamerika, von Manitoba bis Florida und das östliche Texas |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Bereits im 18. Jahrhundert nach Europa eingeführt, später durch den Zierhandel eingeführt. Im 19. und 20. Jahrhundert durch Gefangenschaftsflüchtlinge und absichtlich freigesetzte Tiere in die freie Natur gelangt. Weitere eigenständige Ausbreitung mit über 10 km pro Jahr. |
Erkennungsmerkmale | Das Grauhörnchen wird bis 30 cm groß und besitzt einen 20 cm langen, buschigen Schwanz mit einem weißen Rand. Das Fell ist hell oder dunkel grau, selten rötlich. Im Unterschied zum Europäischen Eichhörnchen besitzt es keine Haarbüschel an den Ohren. |
Status in Österreich | Fehlend. |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | In Großbritannien wurden 1889 über 300 Tiere ausgesetzt, aktuell beträgt der Bestand mehrere Millionen Tiere; die Art kommt auch in Irland vor. In Italien erfolgten Freisetzungen in den 1940er-Jahren in Turin, von wo sich die Art langsam weiter ausbreitet. |
Auswirkungen des Klimawandels | Unbekannt. |
Biologie und Ökologie | Das Grauhörnchen bevorzugt unterholzreiche Laubwaldstandorte, kommt aber auch im städtischen Umfeld und in Städten und Gartenanlagen vor. Die tagaktiven Tiere sind Allesfresser, im Winter werden Gehölze angenagt. Weibchen werfen 1- bis 2-mal im Jahr zwei bis vier Junge, die nach mehreren Monaten geschlechtsreif werden. |
Gefährdung der Biodiversität | Konkurrenz mit dem Europäischen Eichhörnchen um Nahrung und Lebensraum ist belegt und in Großbritannien hat das Grauhörnchen das Europäische Eichhörnchen bereits weitgehend verdrängt. Es überträgt zudem ein Pockenvirus, gegen welches das Europäische Eichhörnchen keine Immunabwehr besitzt. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Schäden durch das Nagen an der Rinde von Bäumen und anschließenden Pilzinfektionen. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Die Übertragung von humanpathogenen Krankheitserregern ist nicht auszuschließen, aber vermutlich von geringer Bedeutung. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Die Art wird gelegentlich als Haustier gehalten. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit, Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
Bertolino, S. et al. (2014): Risk Assessment for Sciurus carolinensis (Grey Squirrel). In: Roy, H. et al.: Invasive alien species – framework for the identification of invasive alien species of EU concern (ENV.B.2/ETU/2013/0026). Link (siehe Pdf Seite 251–291)
Nehring, S. & Grimm, U. (2013): Naturschutzfachliche Invasivitätsbewertung Sciurus carolinensis – Grauhörnchen. In: Rabitsch, W., Gollasch, S., Isermann, M., Starfinger, U. & Nehring, S. (Eds.): Erstellung einer Warnliste in Deutschland noch nicht vorkommender invasiver Tiere und Pflanzen. BfN-Skripten 331: 108–109. Download
Ausgewählte Quellen
Bertolino, S. & Genovesi, P. (2003): Spread and attempted eradication of the grey squirrel (Sciurus carolinensis) in Italy, and consequences for the red squirrel (Sciurus vulgaris) in Eurasia. Biol. Conserv. 109: 351–358.
Bertolino, S. et al. (2008): Predicting the spread of the American grey squirrel (Sciurus carolinensis) in Europe: a call for a co-ordinated European approach. Biol. Conserv. 141: 2564–2575.
Newson, S. E. et al. (2010): Potential impact of grey squirrels Sciurus carolinensis on woodland bird populations in England. J. Ornithol. 151: 211–218.
Rushton, S.P. et al. (2006): Disease threats posed by alien species: The role of a poxvirus in the decline of the native red squirrel in Britain. Epidemiol. Infect. 134: 521–533.
Links
CABI - Compendium Invasive Species
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Das heimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) kann ein hellrotes bis dunkelbraunes, schwarzes Fell haben. mehr zur Biologie (Stadtwildtiere)