Vespa velutina - Asiatische Hornisse

Wissenschaftlicher Name | Vespa velutina var. nigrithoraxde Buysson, 1905. Es sind sieben Unterarten und sechs Varietäten bekannt. |
Systematik | Insecta, Hymenoptera, Vespidae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englische Namen | Yellow-legged Hornet, Asian Hornet, Asian black hornet |
Herkunft | Von Indien über weite Teile Chinas und Indochinas bis nach Malaysia. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Vermutlich mit Warenimporten aus Asien nach Europa (Frankreich) eingeschleppt und ins Freiland entkommen. Danach überwiegend natürliche Ausbreitung, möglicherweise aber auch sekundäre Verschleppung mit Waren (z.B. Zierpflanzen, Gartenmöbel, Boden, Obst) oder Transporten (z.B. in Containern) in Europa. |
Erkennungsmerkmale | Etwas kleiner als die Europäische Hornisse: Arbeiterinnen werden etwa 2,5 cm, Königinnen bis zu 3 cm groß; Die eingeschleppte Unterart (nigrithorax) ist überwiegend schwarz gefärbt und hat eine breite gelbe Binde am Hinterleib, während dieser bei der Europäischen Hornisse überwiegend gelb gefärbt ist. Die Kopfvorderseite ist orange und die Beine sind an der Spitze gelb. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | 2004 erstmals in Südwest-Frankreich festgestellt. Danach rasche Ausbreitung in Frankreich und weitere Funde in Nord-Spanien (2010), Portugal (2011), und Italien (2013). Nachweise liegen auch aus Belgien (2011) und Deutschland (2014) vor, der aktuelle Status dieser Vorkommen ist aber unbekannt. Es ist davon auszugehen, dass diese Art ganz Europa besiedeln kann und es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis sie auch Österreich erreichen wird. |
Auswirkungen des Klimawandels | Milde Winter verringern vermutlich die Mortalität; trockene Sommer könnten die Ausbreitung limitieren. |
Biologie und Ökologie | Die bis zu 60 cm großen Nester werden in größerer Höhe in Laubbäumen, seltener in Gebäuden errichtet und beherbergen mehrere Tausend Arbeiterinnen. Sie besiedelt natürliche Waldstandorte, kommt aber auch an ruderalen und urbanen Standorten vor. Die räuberische Art ernährt sich von verschiedenen Insekten, unter anderem auch von Honigbienen. Wie bei der heimischen Hornisse sterben die Arbeiterinnen über den Winter ab und die Königinnen überwintern. Die neue Generation ist von April bis November aktiv. |
Gefährdung der Biodiversität | Der Anteil von Honigbienen an der Beute kann bis zu 85% betragen und so einen negativen Einfluss auf die Bestäubungsleistung haben. Insbesondere gegen Jahresende, wenn die jungen Königinnen versorgt werden müssen, kann sich dies negativ auf die Populationsdynamik auswirken. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Sollte die Art sich weiter ausbreiten, sind negative Auswirkungen in der Imkerei möglich. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Hornissen sind nicht aggressiv, können sich aber mit ihrem Giftstachel verteidigen. Eine allergische Reaktion auf das Gift kann jedoch lebensbedrohend sein. |
Positive soziale Auswirkungen | Keine bekannt. |
Managementmaßnahmen | Bauliche Abwehrmaßnahmen bei Bienenstöcken, Behördliche Importkontrollen, Frühwarnsystem, Monitoring, Öffentlichkeitsarbeit, Systematischer Fang mit Trichterfallen |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
Marris, G. et al. (2011): GB Non-native Organism Risk Assessment for Vespa velutina nigrithorax. Sand Hutton, UK: GB Non-Native Species secretariat, 61 pp. Download
Ausgewählte Quellen
Barbet-Massin, M. et al. (2013): Climate change increases the risk of invasion by the Yellow-legged hornet. Biological Conservation 157: 4–10. Link
Beggs, J.R. et al. (2011): Ecological effects and management of invasive alien Vespidae. BioControl 56: 505–526. Link
Monceau, K. et al. (2013): Native prey and invasive predator patterns of foraging activity: the case of the yellow-legged hornet predation at European honeybee hives. PLoS ONE 8: e66492.
Rome, Q. et al. (2013): Spread of the invasive hornet Vespa velutina Lepeletier, 1836, in Europe in 2012 (Hym., Vespidae). Bulletin de la Société entomologique de France 118: 21–22. Download
Villemant, C. et al. (2011): Predicting the invasion risk by the alien bee-hawking Yellow-legged hornet Vespa velutina nigrithorax across Europe and other continents with niche models. Biological Conservation 144: 2142–2150. Link
Links
CABI Invasive Species Compendium
Sichtungen von Einzeltieren oder Nestern der Asiatischen Hornisse (Vespa velutina) bitte melden!
Informationen zur Lebensweise dieser invasiven Art und wie man sie von den einheimischen (nützlichen!) Hornissen unterscheiden kann, finden sich in einer Broschüre der AGES Infofolder
Was tun?
Wenn Sie glauben, ein Einzeltier oder ein Nest der Asiatische Hornisse (Vespa velutina) beobachtet zu haben, dann melden Sie bitte diese Sichtung bei der Meldeplattform von Biene Österreich unter velutinamelden.at !
Sie können Ihre Beobachtung (auch von anderen invasiven Arten) aber auch auf der Meldeplattform www.inaturalist.org melden. Dort eingegebene Meldungen von invasiven Arten von EU-weiter Bedeutung in Österreich werden vom Umweltbundesamt geprüft und von dort bei Bedarf an die zuständigen Landesstellen weiter geleitet.