Gunnera tinctoria - Mammutblatt
Wissenschaftlicher Name | Gunnera tinctoria (Molina) Mirbel., 1805 |
Systematik | Gunnerales, Gunneraceae |
Deutscher Name | Mammutblatt |
Englischer Name | Chilean gunnera; Chilean rhubarb |
Herkunft | Die Art stammt aus Südamerika und ist im südlich-zentralen Chile und westlichen Argentinien beheimatet. |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Das Mammutblatt wurde 1849 nach Europa (England) als Zierpflanze eingeführt; Verwilderungen sind seit 1908 aus England und seit den 1930er-Jahren aus Irland bekannt. |
Erkennungsmerkmale | Das Mammutblatt ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die bis zu 2 m groß werden kann. Die ebenfalls bis zu 2 m großen Blätter sitzen auf bedornten Stielen. Diese Art hat einen kolbenförmigen Blütenstand der bis zu 1 m groß wird und auf dem viele kleine Blüten sitzen. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Diese Art hat in Frankreich, Irland, Portugal (Azoren), Spanien und Großbritannien etablierte Populationen. In Deutschland wurde sie vereinzelt nachgewiesen. |
Auswirkungen des Klimawandels | Durch den Klimawandel ist eine Förderung der weiteren Ausbreitung des Mammutblatts möglich. |
Biologie und Ökologie | Das Mammutblatt ist an Ufern von Fließ- und Stillgewässern und an Steilküsten zu finden. Es besiedelt auch anthropogen beeinflusste Standorte, wie Straßenränder, Steinbrüche auf lehmig bis sandigen Böden der Atlantischen und Makaronesischen Biogeographischen Regionen Europas. |
Gefährdung der Biodiversität | Durch ihre Größe und Phänologie hat sie negative Auswirkungen auf die heimische Pflanzenartenzusammensetzung. Andere Pflanzenarten leiden vor allem an der Beschattung durch monodominante Bestände des Mammutblattes. Ihr dichtes Rhizomsystem beeinflusst den Nährstoffhaushalt des Bodens. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Es gibt wenige Informationen zu den negativen ökonomischen Auswirkungen dieser Art. Studien in Schottland zeigen, dass 2015 auf der Insel Harris umgerechnet rund € 2,200.00 für Bekämpfungsmaßnahmen ausgegeben wurden. Weitere negative ökonomische Auswirkungen gibt es durch Verlust an landwirtschaftlichen Flächen, Kosten für Maßnahmen zum Erosionsschutz des Bodens entlang von Gewässern und in Küstengebieten sowie durch Reparaturkosten an Wasserleitungssystemen. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Keine bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Das Mammutblatt wird als Zierpflanze gehandelt. |
Managementmaßnahmen | Öffentlichkeitsarbeit, Verhinderung der (un)absichtlichen Ausbringung. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, Juli 2020 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
Risikobewertungen
O'Rourke, E. & O'Flynn, C. (2016): Risk Assessment of Gunnera tinctoria. Link
GB NON-NATIVE SPECIES SECRETARIAT (2015): Rapid Risk Assessment Summary Sheet - Gunnera spp. (G. manicata & G. tinctoria). FERA, UK
Ausgewählte Quellen
Gioria, M. & Osborne, B. (2009): The impact of Gunnera tinctoria (Molina) Mirbel invasions on soil seed bank communities. J. Pl. Ecol. 2: 153-167.
Gioria, M. & Osborne, B. (2013): Biological Flora of the British Isles: Gunnera tinctoria. J. Ecol. 101: 243-264.
Links
EPPO - Gunnera tinctoria datasheet