Limnoperna fortunei - Goldene Muschel
Wissenschaftlicher Name | Limnoperna fortunei Dunker (1857) |
Systematik | Mollusca, Bivalvia, Mytilidae |
Weitere deutsche Namen | – |
Englische Namen | Golden Mussel |
Herkunft | Südost-China (Region Fujian und Zhejiang) |
Einschleppungswege und Einfuhrvektoren | Mögliche Verschleppung durch Ballastwasser und verunreinigte Güter (Pflanzenmaterial zur Aquarienhaltung oder bei der Einfuhr anderer Muschelarten für den Nahrungsmittelhandel). |
Erkennungsmerkmale | L. fortunei besitzt eine eiförmige Schalenform. In klarem Wasser erscheint die Muschel charakteristisch goldfarben. Die äußerste Schalenschicht ist über dem Wirbel (meist mit Kiel) dunkelbraun gefärbt; bis zum verdickten gebogenen Schalenrand ist die Färbung hellbraun bis gelblich. Das Schloss besitzt dysodonte Zähne, die sich vor und hinter dem Ligament befinden. Die Art wird bis zu 6 cm groß. |
Status in Österreich | Fehlend |
Erstfund in Österreich | – |
Verbreitung in Europa | Es gibt derzeit keine bekannten Vorkommen in Europa. |
Auswirkungen des Klimawandels | Diese Art kann Gewässer mit einer Mindesttemperatur von 5°C besiedeln. Durch den Klimawandel bedingte höhere Wassertemperaturen könnten eine Etablierung in allen EU-Mitgliedsstaaten begünstigen. |
Biologie und Ökologie | Die Muschel lebt im Süßwasser, toleriert aber auch Brackwasser. Sie ist anpassungsfähig und tolerant gegenüber niedrigen pH-Werten und Sauerstoffgehalten. Sie verträgt Temperaturen zwischen 5 und 35°C. Die Fortpflanzung erfolgt bei Wassertemperaturen zwischen 16 und 18°C. L. fortunei ernährt sich von Algen, Zooplankton und anderem organischem Material. Larven ernähren sich planktonisch von Bakterien. Die Geschlechtsreife wird nach einem Jahr erreicht. Die Lebensdauer kann bis zu 10 Jahre betragen. Die Larven-Stadien sind zunächst freischwimmend, später heften sie sich an das Bodensubstrat. Das Larvalstadium beträgt 30–70 Tage. Die Art kann verschiedene Substrate besiedeln und kann im adulten Stadium eine Besiedlungsdichte von bis zu 10 000 Individuen/m² erreichen. |
Gefährdung der Biodiversität | Durch ihre filtrierende Ernährungsweise haben sie großen Einfluss auf das Phyto- und Zooplankton und somit auf den Nährstoffkreislauf der besiedelten Gewässer. Sie begünstigen den Makrophytenbewuchs und den Bewuchs an submersen Substraten und steigern damit die Dichte an Makroinvertebraten. Gleichzeitigt gefährdet sie durch Habitat- und Nahrungskonkurrenz Krebs- und Muschelarten. L. fortunei ist als „Biofouler“ bekannt und kann Blaualgenblüten (Microsystis spp.) in Gewässern begünstigen und so die Wasserqualität vermindern. Die Art ist ein Zwischenwirt für Saugwürmer (Trematoda), die Fischbestände gefährden können. |
Negative ökonomische Auswirkungen | Es sind keine Daten bekannt. Für die ähnliche Wandermuschelarten wurden in den Great Lakes in Nordamerika zwischen 1989 und 2004 rund 267 Millionen USD aufgewendet, um die durch die Muscheln verstopften Wasserrohre und -leitungen in Stand zu halten. |
Negative humangesundheitliche Auswirkungen | Es sind keine negativen Auswirkungen bekannt. |
Positive sozio-ökonomische Auswirkungen | Es sind keine positiven Auswirkungen bekannt. |
Managementmaßnahmen | Es sind keine Managementmaßnahmen in Europa bekannt. Andere invasive Muschelarten, wie z.B. die Wandermuschel (Dreissena polymorpha) oder die Grobgerippte Körbchenmuschel (Corbicula fluminea) werden mechanisch entfernt. |
Letzte Aktualisierung | Umweltbundesamt, August 2022 |
Verbreitung in Österreich
Es sind keine Nachweise der Art aus Österreich bekannt.
EU-Risikobewertung
Lucy, F. & Tricarico, E. (2020): Risk Assessment Limnoperna fortunei. Study on Invasive Alien Species – Development of risk assessments to tackle priority species and enhance prevention. Link
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